Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG): Was Webdesigner jetzt für ihre Kunden wissen müssen
Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) tritt bald in Kraft und verpflichtet viele Unternehmen dazu, ihre Webseiten barrierefrei zu gestalten.
Für dich als Webdesigner bedeutet dies eine wichtige Chance: Indem du deine Kunden über diese gesetzlichen Anforderungen informierst und professionelle Lösungen anbietest, kannst du dein Portfolio erweitern und dich als Experte positionieren. In diesem Beitrag erfährst du, was das Gesetz für die Gestaltung von Websites bedeutet und wie du diese Anforderungen gezielt für deine Kunden umsetzen kannst.
Überblick über das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz
Das BFSG basiert auf der europäischen Barrierefreiheitsrichtlinie und verpflichtet Unternehmen und öffentliche Einrichtungen, ihre Websites und digitalen Inhalte für alle Menschen zugänglich zu machen. Dies betrifft insbesondere KMUs, die digitale Produkte oder Dienstleistungen anbieten. Die Nicht-Einhaltung kann Bußgelder und erhebliche Nachteile im Wettbewerb nach sich ziehen – eine wichtige Information, die du deinen Kunden vermitteln kannst.
Wichtig für Webdesigner: Mit dem BFSG entsteht für Webdesigner eine Nachfrage nach barrierefreien Webdesigns. Indem du die Anforderungen frühzeitig berücksichtigst, kannst du dir einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und deine Kunden rechtssicher unterstützen.
Kernanforderungen an die Barrierefreiheit
Damit eine Webseite als barrierefrei gilt, müssen verschiedene Anforderungen erfüllt werden. Diese Anforderungen basieren auf den WCAG 2.1-Richtlinien (Web Content Accessibility Guidelines), die internationale Standards für barrierefreie Websites definieren. Hier einige zentrale Punkte:
Lesbarkeit und Kontrast: Texte und Elemente sollten gut lesbar und kontrastreich gestaltet sein. Verwende klare, kontrastreiche Farben und vermeide geringe Schriftgrößen.
Alternativtexte für Bilder: Bilder sollten mit Alt-Texten versehen werden, die den Inhalt prägnant beschreiben – so können Screenreader die Informationen erfassen.
Navigierbarkeit ohne Maus: Eine Webseite sollte vollständig über die Tastatur bedienbar sein. Dies erleichtert Menschen mit motorischen Einschränkungen die Nutzung.
Video- und Audioinhalte: Videos sollten mit Untertiteln oder Transkripten ausgestattet werden, damit sie auch für hörbeeinträchtigte Nutzer zugänglich sind.
Extra-Tipp: Es gibt Tools wie den Google Accessibility Scanner oder Axe Accessibility, die dir und deinem Kunden helfen können, potenzielle Schwachstellen auf einer Website zu identifizieren.
Schritt-für-Schritt-Umsetzung für Webdesigner
Die Implementierung von Barrierefreiheit kann komplex sein, aber mit einem strukturierten Ansatz unterstützt du deine Kunden professionell und effizient:
Initiale Barrierefreiheitsprüfung
Führe eine erste Analyse der Website durch, um zu prüfen, wie gut sie die Anforderungen bereits erfüllt. Tools wie WAVE oder der Lighthouse-Report von Google können dir hierbei helfen.
Design-Phase: Lesbarkeit und Benutzerfreundlichkeit im Fokus
Wähle Farben und Schriftgrößen so, dass sie für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen gut lesbar sind. Stelle sicher, dass sich die Texte auch bei Vergrößerung klar und deutlich darstellen.
Entwicklungsphase: Accessibility-Standards umsetzen
Strukturierter Code: Nutze semantisches HTML für Überschriften, Listen und Formulare, damit Screenreader die Inhalte korrekt interpretieren können.
Einfache Navigation: Erstelle eine Tastaturnavigation und stelle sicher, dass sich alle wichtigen Seitenbereiche per Tabulatortaste erreichen lassen.
Testing und Feedback
Binde idealerweise Personen mit Behinderungen in das Testing ein oder nutze spezialisierte Accessibility-Testtools, um sicherzustellen, dass die Website barrierefrei ist. Kunden schätzen es, wenn ihre Webseiten bereits vor dem Launch intensiv getestet wurden.
Schulung und Dokumentation für Kunden
Da viele Kunden ihre Websites selbst pflegen, ist es wichtig, sie in barrierefreie Inhalte und Updates einzuweisen. Erstelle einfache Anleitungen und biete Schulungen an, damit deine Kunden Inhalte ohne Barrieren erstellen und aktualisieren können.
Relevanz für deine Kunden und deinen Erfolg als Webdesigner
Für Webdesigner ist das BFSG eine Chance, ihre Expertise und Kundenbindung zu stärken. Kunden, die rechtzeitig auf Barrierefreiheit setzen, haben nicht nur einen Wettbewerbsvorteil, sondern auch Zugang zu einer breiteren Zielgruppe. Durch dein Wissen über die gesetzlichen Anforderungen kannst du proaktiv auf Kunden zugehen und ihnen den Mehrwert einer barrierefreien Website erläutern.
Besonders attraktiv: Viele Unternehmen wissen noch nicht, wie sie die Barrierefreiheit auf ihrer Website praktisch umsetzen sollen. Hier kannst du dich als kompetenter Partner positionieren und dein Portfolio erweitern.
Fazit
Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz stellt Webdesigner vor neue Herausforderungen – und eröffnet gleichzeitig Chancen. Mit dem richtigen Wissen und einer gezielten Beratung kannst du deine Kunden nicht nur rechtlich absichern, sondern ihre Webseiten nachhaltig zugänglicher und benutzerfreundlicher machen.
Falls du Unterstützung bei der rechtlichen Umsetzung für deine Kunden benötigst oder Fragen zum BFSG hast, stehe ich dir gerne zur Verfügung.